Anwendungsaufgaben

An dieser Stelle werden einige Übungsaufgaben angeführt, die zur Vorbereitung auf Klausuren der Klimageographie dienen.

Bei diesen Aufgabenbeispielen wird keine Lösung angegeben. Zur Bearbeitung empfiehlt sich aber folgende Vorüberlegung:

  • Was verlangt die Aufgabenstellung? Anforderungen der Operatoren/Arbeitstechniken beachten. "Argumentieren" verlangt ein anderes Vorgehen als "nennen" oder "erklären"!
  • Welcher Sachverhalt steckt hinter der Aufgabenstellung bzw. mit welchem Erlernten lässt sich die Aufgabe lösen? Signalwörter beachten! Logisch denken!
  • Wenn man weiß, wie man die Aufgabe bearbeiten muss und was dazugehört, kann man losschreiben. Manchmal kommt die Klarheit/das Verständnis einer Aufgabe erst beim schreiben ... oder eben gar nicht!

Häufige Aufgaben sind auch Diagramme mit den Aufgabenstellungen "Werten Sie das Diagramm aus!" oder "Interpretieren Sie das Diagramm!" Solche Aufgaben werden hier nicht angeboten; um sie zu üben kann man die Seite http://www.geographie.ruhr-uni-bochum.de/agklima/vorlesung/index.html besuchen. Dort gibt es genügend Diagramme, die man auswerten/interpretieren kann.

Aufgabenbeispiele

1.

a) Berechnen Sie aus den gegebenen Werten die relativen Luftfeuchtigkeiten!

I. LFabs = 1,4 g/m³; T = -5 °C
II. LFabs = 15 g/m³; T = 25 °C

b) Argumentieren Sie, weshalb tropische Niederschläge ergiebiger und intensiver als subpolare sind!


2.

Man kann häufig beim Sommerurlaub am Meer beobachten, dass nachmittags im ufernahen Wasser viele Algen schwimmen, welche die Freude beim Baden und Schwimmen stören. Vormittags aber befinden sich die Algen weiter draußen im Meer, so dass diese das Schwimmvergnügen nicht beeinträchtigen.

Begründen und erläutern Sie die Lage der Algen!


3.

Auf der Nordseite des Himalaya ist es meist kühler als auf der Südseite.
Die Lufttemperatur erreicht ihr Tagesmaximum meistens gegen 14 Uhr, obwohl die Sonne um 12 Uhr im Zenit steht.

Erklären Sie diese Erscheinungen!


4.

In einer Klimastation auf 44,58°N wurden im Zeitraum von 1961 bis 1990 meteorologische Messungen durchgeführt. Am Ende der Messreihe wurde das unten abgebildete Klimadiagramm gezeichnet.

a) Untersuchen Sie das Klimadiagramm rechnerisch auf Kontinentalität (nach Iwanow) und auf Aridität (nach Köppen)!

b) Stellen Sie eine Vermutung auf, wo sich diese Klimastation befinden könnte und ordnen Sie diese in die Klimaklassifikationen von Köppen und von Neef ein!

c) Begründen Sie diese klimatischen Verhältnisse!

Klimadiagramm


5.

Am 23.05.1978 fielen in Karlsruhe 88,8 mm Niederschlag, am Tag zuvor ebenfalls über 80 mm. In weiten Teilen SW-Deutschlands kam es dadurch zu katastrophalem Hochwasser. Die Ursache dafür war ein Tief, das S-Deutschland nur langsam vom Mittelmeer kommend nordwärts überquerte.

a) Beschreiben Sie die Veränderung der Temperatur, des Luftdrucks und der Wolken beim Durchzug einer Zyklone!

b) Erklären Sie, weshalb das Tief am 23.05.1978 so intensive Niederschläge brachte! Gehen Sie dabei auch auf die Großwetterlage ein!


6.

Im 100-jährigen Kalender stand für den April 2003 der folgende Text:
"Der April wird ein ganz typischer April: Es herrscht ständiger Wetterwechsel, nicht selten mehrfach am Tag. Auf Sonnenschein folgt Regen. Dann hagelt es scheinbar aus heiterem Himmel. Um die Monatsmitte ist sogar mit Schneeschauern zu rechnen."

Erörtern Sie diesen Text bezüglich der Glaubwürdigkeit und der Qualität der Prognose!


7.

Erläutern Sie den Einfluss der Weltmeere auf das Klima ausführlich an einem Beispiel ihrer Wahl!


8.

In einer Klimastation wurden im Zeitraum von 1961 bis 1990 meteorologische Messungen durchgeführt. Am Ende der Messreihe wurde das unten abgebildete Klimadiagramm gezeichnet.

a) Untersuchen Sie das Klimadiagramm rechnerisch auf Aridität (nach Köppen)!

b) Stellen Sie eine Vermutung auf, wo sich diese Klimastation befinden könnte und ordnen Sie diese in die Klimaklassifikationen von Köppen und von Neef ein!

c) Begründen Sie diese klimatischen Verhältnisse!

Klimadiagramm


9.

Das Wetter in den gemäßigten Breiten wird von Zyklonen und Antizyklonen bestimmt, die in einer Westströmung nach Osten wandern.

a) Nennen Sie Merkmale des zyklonalen und antizyklonalen Wetters im Winter und Sommer!

b) Erläutern Sie, weshalb im Winter bei Hochdruckeinfluss die Smog-Gefahr sehr hoch ist!


10.

Wenn es im Westen der Kaskadenkette in Nordamerika bei Westwind regnet und kühl ist, dauert es nicht lange bis es im Osten des Gebirges warm und trocken ist.

Erklären Sie diesen Zusammenhang!


11.

Auf 50°N gibt es an der amerikanischen Atlantikküste boreale Nadelwälder, aber an der europäischen Küste stellt der sommergrüne Laub- und Mischwald die natürliche Vegetation dar.

Begründen Sie diese unterschiedlichen Vegetationsformen!


12.

"Der Jetstream ist das Schwungrad der atmosphärischen Zirkulation."

Beurteilen Sie diesen Ausspruch!


13.

Während auf der Alpennordseite Föhnwetter herrscht, wurden in einer Wetterstation in Oberitalien (200 m ü. NN) folgende Werte gemessen:
Lufttemperatur = 10°C, absolute Luftfeuchte = 6,8 g/m³.

a) Nennen Sie drei typische Merkmale des Wetters bei Föhn-Einfluss und begründen Sie diese kurz!

b) Berechnen Sie die theoretisch mögliche Lufttemperatur an einer Wetterstation im deutschen Alpenvorland (500 m ü. NN) bei den oben beschriebenen Bedingungen in Oberitalien! Die Alpen sind zwischen beiden Stationen maximal 3500 m hoch.
Hinweis: Die Höhe des Kondensationsniveaus h lässt sich aus dem Taupunkt und der Temperatur ermitteln: h = (Temperatur - Taupunkt) * 122 m.


14.

Da die Schweiz ihren Strom z.T. aus Wasserkraftwerken (Lauf- und Speicherkraftwerke) gewinnt, muss sie im Winter viel Strom importieren, während sie im Sommer Strom exportieren kann.

Erläutern Sie die Bedeutung des Föhns für die Energiegewinnung im Frühjahr in der Schweiz!


15.

Das sächsische Elbtal gilt als eines der nördlichsten Weinanbaugebiete. Die Weinreben werden allerdings nur an den Hängen angebaut. Auf dem Talboden und auf den höher liegenden Flächen über den Hängen kultiviert man diese Pflanzen nicht, da sie zu große Temperaturschwankungen nicht ertragen können.

Begründen Sie aus meteorologischer Sicht, weshalb Wein v.a. in den o.g. Hangbereichen angebaut wird!


16.

Betrachten Sie das Photo! Erklären Sie, weshalb sich die Wolken nur über dem Festland befinden. Gehen Sie dabei vor allem auf die mögliche Tageszeit sowie die Druck- und Windverhältnisse ein!

Photo


17.

Für den Strahlungshaushalt der Erde hat man im langjährigen Mittel die folgenden Werte ermittelt:

Strahlungshaushalt der Erde
mittlere jährliche Sonneneinstrahlung 342 W*m-2
Bezeichnung Wert in Prozent der Sonneneinstrahlung
Absorption durch Atmosphäre 19%
Reflexion durch Atmosphäre 26%
Reflexion durch Erdoberfläche 4%
Ausstrahlung der Erdoberfläche 98%
Gegenstrahlung 77%

a) Fertigen Sie eine Skizze des Strahlungshaushaltes an! Ordnen Sie darin die gegebenen Werte ein!

b) Berechnen Sie aus den gegebenen Werten die Globalstrahlung, die tatsächliche Energieaufnahme (kurzwellige Strahlungsbilanz) und die effektive Ausstrahlung! Wie hoch ist die Nettostrahlung (gesamte Strahlungsbilanz)?
Geben Sie alle Werte in W/m² an!

c) Deuten Sie das Ergebnis!

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