Die Gemäßigte Klimazone

Die Gemäßigte Klimazone umfasst das Seeklima der Westseiten, das Übergangsklima, das Kühle Kontinentalklima, das Sommerwarme Kontinentalklima und das Ostseitenklima.

Die gemäßigte Klimazone wird in ihrer Gesamtheit vor allem durch die außertropischen Westwinde bestimmt. Aber hier ist noch ein weiteres Klimamerkmal recht gut zu beobachten - die Kontinentalität.

Kontinentalität

Die folgenden drei Klimadiagramme stammen alle aus Orten der Gemäßigten Klimazone. Dennoch weisen sie Unterschiede auf.

Klimadiagramme der Gemäßgten Zone

Von Brest am Atlantischen Ozean, im Westen, bis nach Kolpasevo in Sibirien, im Osten, verändern sich die Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse. Die Niederschläge nehmen insgesamt nach Osten ab. In Brest fallen sie v.a. im Winter, während sie in den anderen Stationen vorwiegend im Sommer fallen. Die Temperatur-Amplituden (Differenz zwischen Maximum und Minimum der Temperatur) werden nach Osten größer. Aber durchschnittlich werden die Temperaturen niedriger. Diese Niederschlags- und Temperaturveränderungen vom Meer (Atlantik) zum Binnenland (Sibirien) werden als Kontinentalität bezeichnet.

Der Grund für die Kontinentalität ist die Wärmespeicherfähigkeit des Meeres bzw. die Lage einer Station zum Meer. Das Meer nimmt im Sommer Wärme auf und gibt diese dann im Winter wieder ab. Die Temperaturen an Orten, die nahe am Meer liegen, sind daher ausgeglichen. Im Binnenland aber ist das Meer sehr weit entfernt. Es gibt also keine Meere, die Wärme speichern und diese im Winter wieder abgeben könnten. Die Temperaturgegensätze sind hier also größer. Ähnliches gilt auch für die Niederschläge: sie sind meistens höher in einer Station, die am Meer liegt, als in einer Station, die sehr weit vom Meer entfernt ist. Die Erscheinung der Kontinentalität kann man auch in der polaren, subpolaren und in der subtropischen Klimazone feststellen.

Kontinentalität lässt sich auch berechnen:

Kontinentalitätsgrad
vereinfachte Gleichung nach Iwanow
K ... Kontinentalitätsgrad
DT ... Temperaturamplitude; Differenz zwischen Maximum und Minimum der Temperatur
Mit Hilfe des Kontinentalitätsgrades kann man über die Maritimität (Klima vom Meer bestimmt) bzw. Kontinentalität (Klima vom Land bestimmt) einer Station urteilen.
  • K < 100 ... maritim/ozeanisch
  • 100 < K < 200 ... kontinental
  • K > 200 ... hochkontinental

Kontinentalitätsgrade ausgewählter Stationen:

Lissabon, 38° 43' N K = 260 * (22,5 °C - 10,8 °C) / 39° N = 78 maritimes/ozeanisches Klima
Berlin, 52° 28' N K = 260 * (18,7 °C - (-0,3 °C)) / 52° N = 95 maritimes/ozeanisches Klima
Alma Ata, 43° 14' N K = 260 * (22,2 °C - (-8,8 °C)) / 43° N = 187 kontinentales Klima
Bagdad, 33° 20' N K = 260 * (33,9 °C - 9,7 °C) / 33° N = 191 kontinentales Klima
Kabul, 34° 30' N K = 260 * (24,7 °C - (-2,8 °C)) / 34° N = 210 hochkontinentales Klima

Mit Hilfe des Kontinentalitätsgrades kann ein Klima in maritim (ozeanisch) oder kontinental unterschieden werden. Ein maritimes Klima weist ausgeglichene Temperaturen auf. Diese fallen selten oder nicht sehr weit unter den Gefrierpunkt. Ein kontinentales oder hochkontinentales Klima ist durch starke Temperaturschwankungen (Amplituden) geprägt. Die Sommer sind sehr heiß bzw. warm und die Winter kalt. Die folgende Abbildung soll noch einmal die wesentlichsten Merkmale der Kontinentalität an vier Beispielen aufzeigen.

Kontinentalität

Kontinentalität bezeichnet also die spezifischen Temperatur- und Niederschlagsveränderungen vom Meer zum Binnenland. Maritimität hingegen bezeichnet das Gegenteil, also die Temperatur- und Niederschlagsveränderungen vom Binnenland zum Meer.

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Materialien
Arbeitsblatt: Seeklima und Landklima - Kontinentalität

Zum Weiterlesen:
Seeklima der Westseiten, Übergangsklima, Kühles Kontinentalklima, Sommerwarmes Kontinentalklima, Ostseitenklima