Die Gemäßigte Klimazone

Das Ostseitenklima

schematisches Beispielklimadiagramm - Ostseitenklima Allgemeine Merkmale:
  • Temperaturen gemäßigt, große Schwankungen zwischen Winter und Sommer, Sommer teilweise tropische Temperaturen
  • Niederschläge ganzjährig, in Ostasien mit ausgeprägtem Maximum im Sommer

Changling, China Begründung der klimatischen Verhältnisse im Ostseitenklima am Beispiel Changling
In Changling sind die Temperaturen gemäßigt (5,4°C), da es in der gemäßigten Beleuchtungszone liegt. Der Sommer weist hohe Temperaturen auf (Juli 23,4°C) und der Winter ist mit -15,4°C im Januar kalt. Er ist kalt, da dann Changling unter Einfluss des Kältehochs über Asien ist, aus dem der Nord-West-Monsun ausströmt. Im Sommer wird Ostasien von warmen, feuchten Winden (Süd-Ost-Monsun) beeinflusst, die tropische Luftmassen zuführen und damit warme Sommertemperaturen verursachen. Der Süd-Ost-Monsun ist auch der Grund für die hohen Sommerniederschläge in Changling (Juli 155 mm); er bringt vom Meer feuchte und damit regenreiche Luft. Im Winter fällt nur wenig Niederschlag (Januar 1,2 mm), da Changling dann unter Einfluss des Kältehochs ist. Bei hohem Luftdruck sinkt die Luft ab, wodurch sich Wolken auflösen; es kann kein Niederschlag fallen.

Unterschiede im Ostseitenklima

Die Klimadiagramme von Princess Anne und Chengde (s.o.) zählen beide zum Ostseitenklima, aber sie weisen große Unterschiede auf. Über Nordamerika bilden sich im Winter nicht so starke Kältehochs aus wie in Asien, sodass Princess Anne auch nicht unter so stabilen und langen Hochdruckeinfluss gelang. In Asien hingegen ist die Landmasse so groß, dass sich im Winter ein großes und sehr stabiles Kältehoch bildet. Der stärkere Hochdruckeinfluss in Asien führt zu den niedrigeren Winterniederschlägen und -temperaturen in Chengde. Durch die starken thermischen Luftdruckgebiete (winterliches Kältehoch, sommerliches Hitzetief) über Asien bilden sich auch - im Bereich der Ostseiten - die außertropischen Monsune aus. Das Ostseitenklima in Ostasien wird also im Sommer vom Süd-Ost-Monsun und im Winter vom Nord-West-Monsun bestimmt.

Sommer- und Wintermonsun

Je nach der Lage zum Meer haben sich im Ostseitenklima sommergrüne Laub- und Mischwälder oder mehr im Landesinneren Steppen ausgebildet. Auf der Halbinsel Kamtschatka, die auch zum Ostseitenklima zählt, gibt es sogar Tundren mit einzelnen Stauden.

Das Ostseitenklima befindet sich an den Ostseiten der Kontinente zwischen ca. 35°N und 60°N. Auf der Südhalbkugel ist es nicht vorhanden. So gibt es dieses Klima an der der Ostküste der USA und Kanadas bis etwa Neufundland. In Ostasien liegt es von Kamtschatka über die nördlichen Teile der Japanischen Inseln bis etwa zum Huang He. Klimakarte

Übersicht Ostseitenklima
bestimmende Druckgebiete/Winde Temperaturen und Niederschläge Vegetationszone
unter Einfluss der außertropischen Westwinde, aber stark vom Meer beeinflusst; in Ostasien im Sommer Süd-Ost-Monsun und im Winter Nord-West-Monsun Temperaturen gemäßigt, große Schwankungen mit Maximum im Sommer, Winter relativ kalt
Niederschläge fallen ganzjährig, mit Maximum im Sommer in Ostasien
sommergrüne Laub- und Mischwälder, Steppen, Tundra
Ostseitenklima in den Klimaklassifikationen
  • Neef: Gemäßigte Klimazone, Ostseitenklima
  • Köppen: Cf (feuchttemperiertes Klima), Df (winterfeuchtkaltes Klima), teilweise Cw (warmes, wintertrockenes Klima)
  • Lauer/Frankenberg: u.a. B2sh (kontinentale, semihumide Subtropen), CI2sh (kontinentale, semihumide, warmgemäßigte Mittelbreiten, CII2h (kontinentale, humide, kühlgemäßigte Mittelbreiten)
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Zum Weiterlesen:
Atmosphärische Zirkulation, Die Passat- und Monsunzirkulation