Zone des Tropischen Wechselklimas

Das Tropische Wechselklima

schematisches Beispielklimadiagramm - Tropisches Wechselklima Allgemeine Merkmale:
  • Temperaturen ganzjährig hoch, mit zwei Maxima
  • Niederschläge fallen im Sommer (Regenzeit), im Winter kein/kaum Niederschlag (Trockenzeit)

Zinder, Niger Begründung der klimatischen Verhältnisse im Tropischen Wechselklima am Beispiel Zinder
In Zinder sind die Temperaturen ganzjährig hoch (27,4 °C), da Zinder in den Tropen liegt. Die Sonne hat also einen sehr großen Einfallswinkel und steht sogar zweimal im Zenit. Daher gibt es auch zwei Temperaturmaxima, weil die Erwärmung sehr stark ist, wenn die Sonne im Zenit steht. Die Niederschläge fallen im Sommer, da die Innertropische Konvergenzzone (ITC) im Sommer auf die Nordhalbkugel wandert. Die ITC ist mit hohen Niederschlägen verbunden. Da Zinder im Sommer durch die ITC beeinflusst wird und diese Niederschläge bringt, fallen in Zinder im Sommer ebenfalls hohe Niederschläge. Im Winter wandert die ITC wieder auf die Südhalbkugel. So "rücken" von Norden die trockenen Passatwinde nach. Zusätzlich sinkt im Winter in höheren Luftschichten Luft ab. Diese absinkende Luft bildet eine Speerschicht (Passatinversion), d.h. die vom Erdboden aufsteigende Luft kann nicht über diese Speerschicht hinüber. So können sich nicht genügend hohe Wolken bilden und es fallen daher im Winter keine Niederschläge.

Im Tropischen Wechselklima nimmt in Richtung der Wendekreise die Länge der Regenzeit ab. In Richtung des Äquators gibt es sogar Regenzeiten mit zwei Niederschlagsmaxima. Je nach der Länge der Regenzeit verändert sich auch die Vegetation. Diese Sachverhalte verdeutlicht folgende Tabelle.

Klimadiagramm Merkmale, Vegetation
Kayes
  • 14°43' N
  • 4 Monate humid (feucht) = Regenzeit
  • 8 Monate arid (trocken) = Trockenzeit
  • Regenzeit < Trockenzeit
  • Es fällt ausreichend Niederschlag für Vegetation. Die lange Trockenzeit können aber nur Pflanzen überstehen, die Wasser speichern können. Solche Pflanzen sind Dornensträucher.
  • Vegetationszone: Dornen(strauch)savanne
  • niedrige Gräser mit weitem Abstand, Dornensträucher
Gaoua
  • 10°33' N
  • 7 Monate humid = Regenzeit
  • 5 Monate arid = Trockenzeit
  • Regenzeit > Trockenzeit (bei diesem Beispiel, allgemein kann Regenzeit genauso lang wie Trockenzeit sein)
  • Es fallen hier schon mehr Niederschläge als in Kayes/Mali. Diese führen zur Ausprägung einer üppigeren Vegetation. Die Pflanzen müssen sich aber auch in der Trockenzeit schützen.
  • Vegetationszone: Trockensavanne
  • Gräser dichter und höher, Bäume (Schirmakazien) mit weitem Abstand untereinander
Bondoukou
  • 8°05' N
  • ca. 8 Monate humid = Regenzeit
  • ca. 4 Monate arid = Trockenzeit
  • Regenzeit > Trockenzeit
  • Die Trockenzeit ist wesentlich kürzer als in Gaoua. Die Pflanzen haber also länger und mehr Wasser zur Verfügung. Deshalb wachsen auch größere Pflanzen.
  • Vegetationszone: Feuchtsavanne
  • mannshohe Gräser (Elefantengras), Bäume in Gruppen v.a. an Wasserläufen

Innerhalb des Tropischen Wechselklimas nehmen also zum Äquator die Niederschläge zu und die Regenzeit ist länger. Je nach ihrer Länge unterscheidet man im Tropischen Wechselklima drei Vegetationszonen: Dornenstrauchsavanne, Trockensavanne und Feuchtsavanne. Der Grund für die Länge der Regenzeiten liegt wiederum in der Wanderung der Innertropischen Konvergenzzone (ITC). Die Innertropische Konvergenzzone ist ein Gebiet tiefen Luftdrucks, das mit kräftigen Niederschlägen und Gewittern verbunden ist. Die Gebiete, die näher am Äquator liegen, überstreift sie zweimal (auf dem Weg zum Wendekreis und auf dem Rückweg). Deshalb gibt es in Bondoukou/Elfenbeinküste auch zwei Niederschlagsmaxima. Die Regionen der Trockensavanne und der Dornensavanne überstreift sie nur einmal - dort wendet die ITC und kehrt zum Äquator zurück. In manchen Jahren erreicht die ITC Teile der Dornensavanne aber auch gar nicht. Die Wanderung der ITC und deren Einfluss auf die Vegetationszonen zeigt auch diese gif-Animation.

Verbreitungsgebiete des Tropischen Wechselklimas sind der Sahel in Afrika, das Ostafrikanische Seenhochland, der Bereich der Lundaschwelle sowie Vorder- und Hinterindien, Nordaustralien, der Norden Südamerikas, das südliche Amazonasbecken und das Brasilianische Bergland. Klimakarte


Übersicht Tropisches Wechselklima
bestimmende Druckgebiete/Winde Temperaturen und Niederschläge Vegetationszonen
Sommer (Regenzeit) unter Einfluss der Innertropischen Konvergenzone, Winter (Trockenzeit) wird durch trockene Passatwinde geprägt Temperaturen das gesamte Jahr hoch mit zwei Maxima
Niederschlag fällt nur in der Regenzeit
Dornenstrauchsavanne, Trockensavanne, Feuchtsavanne
Tropisches Wechselklima in den Klimaklassifikationen
  • Neef: Zone des Tropischen Wechselklimas, Tropisches Wechselklima
  • Köppen: v.a. Aw (Savannenklima), aber auch: BS (Steppenklima) und Cw (warmes, wintertrockenes Klima)
  • Lauer/Frankenberg: A2sh (Tropische Klimazone, semihumide Warmtropen), A2sa (Tropische Klimazone, semiaride Warmtropen)
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Zum Weiterlesen:
Wanderung der ITC und deren Einfluss auf die Vegetationszonen (Animation), Atmosphärische Zirkulation, Passat- und Monsunzirkulation