Die Luftfeuchtigkeit und WolkenbildungWolken bringen Niederschläge und sind damit klimatisch von besonderer Bedeutung. Außerdem lassen sich an Hand ihrer Erscheinung Aussagen über den Zustand der Atmosphäre und über die weitere Wetterentwicklung treffen. Grundsätzlich gibt es zwei Grundformen: Cumuluswolken (scharf begrenzt) entstehen durch Konvektion. Stratuswolken (einheitliche, nicht abgegrenzte Wolkendecke) entstehen durch Advektion. Konvektion ist das vertikale Aufsteigen von Warmluft. Advektion bezeichnet das horizontale Aufgleiten von Warmluft über kältere Luft. Um die Wolkenbildung zu verstehen, sollte man die Luftfeuchtigkeit kennen. LuftfeuchtigkeitIn der Atmosphäre kommt Wasser in allen seinen Aggregatzuständen vor: fest (Eis, Schnee), flüssig (Regen) und gasförmig (Wasserdampf). Die Größe des gasförmigen Wassers in der Luft ist die Luftfeuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit gibt also den Wasserdampfgehalt an.
Was passiert, wenn die absolute Luftfeuchte größer als die maximale wird, wenn also die relative Luftfeuchte 100% übersteigt?
Das letzte Beispiel zeigt es deutlich: ab einem bestimmten Zeitpunkt ist die Luft übersättigt. Dies geschieht, wenn die absolute Luftfeuchte größer als die maximale ist, wenn also die relative Luftfeuchte Werte über 100% annimmt. Das bedeutet, dass es keine Luftfeuchte mehr gibt, sondern nun setzt die Kondensation ein und es bildet sich flüssiges Wasser, also Wolken. WolkenbildungMit diesen Vorkenntnissen über die Luftfeuchtigkeit lässt sich nun die Wolkenbildung erklären. Hier wird die Wolkenbildung durch Konvektion, also die Entstehung von Quellwolken (Cumulus) erklärt. Die Advektion verläuft aber nach dem gleichen Grundprinzip: Luft muss sich bis zum Taupunkt abkühlen! ![]() Durch eine hohe Erwärmung der Erdoberfläche verdunstet Wasser von Gewässern, Wäldern u.a. Diese Wasserteilchen steigen mit der warmen Luft auf, da die warme Luft sich stark ausdehnt und leichter als die Umgebungsluft ist. Wenn dieser Verdunstungsstrom in zunehmende Höhen gelangt, kühlt sich das in ihm mitgeführte Wasser um 1°C pro 100 m ab. Diesen Prozess bezeichnet man als trockenadiabatische Abkühlung. Die Luft kühlt sich so lange ab bis sie den Taupunkt erreicht: in einem Kubikmeter (m3) Luft ist so viel Wasser enthalten wie es nur möglich ist, die relative Luftfeuchte beträgt 100%, die Luft ist also gesättigt. Das Wasser im Luftpaket kondensiert. Die Höhe, in der dieser Vorgang abläuft, wird als Kondensationsniveau bezeichnet. Wenn die Wasserteilchen kondensieren, wechseln sie vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand. Dann lagern sie sich an atmosphärischen Dreck und Staub - sogenannte Kondensationskerne - an. Es bilden sich Quell-/Cumulus-Wolken. Diese Wasserteilchen steigen weiter auf, dabei kühlen sie sich aber nur noch um ½°C pro 100 m ab. Dies wird als feuchtadiabatische Abkühlung bezeichnet. Wenn die Wolke mit ihren Wasserteilchen "zu schwer" wird, entstehen Niederschläge (Regen, Schnee, Hagel, Graupel).
© Matthias Forkel, |